Im Scheinwerferlicht: Bianca Steiner

Im Scheinwerferlicht: Bianca Steiner

Im Scheinwerferlicht: Bianca Steiner

Sechs Dinge, die ihr noch nicht über die Top-Speed-Pilotin Bianca Steiner (27, aus Wiener Neustadt) wusstet.

 

  1. Papas Tochter

Ganz klar: die Gene von Papa. Rudolf Steiner fuhr zwar selbst nie Rennen, schnelle Autos sind aber seine Leidenschaft. Mit 9 durfte Papas ganzen Stolz zum ersten Mal mit einem Kart düsen. Neben der Kartbahn war ein Formelauto ausgestellt – schon hatte sich ein Drang in Biancas jungen Kopf gebrannt. Mit 11 schnupperte sie zum ersten Mal im Formel-Rennwagen, mit 14 ging’s nach Italien in die Formel Renault 1.6. Eh klar: „Weil dort die stärksten und besten Piloten fahren.“

 

  1. Im Windschatten von Ricciardo

Nach zwei Jahren in der 1,6-Liter-Klasse kam mit 16 Jahren für Bianca der Aufstieg in die nächsthöhere Kategorie, die Formel Renault 2 Liter. Drei Jahre, bis 2009, drehte sie dort flott ihre Runden, immer mittendrin im Feld. „Was ich damals gelernt habe, auch durch Fehler, nimmt mir keiner mehr.“ Ein Gaststart im Eurocup am Hungaroring sollte die aufregendste Erfahrung bleiben: Daniel Ricciardo und Brendon Hartley waren die Konkurrenten der jungen Österreicherin – was ist eigentlich aus denen geworden?

 

  1. Weil ich ein Mädchen bin

Mädchen im Rennsport sind, so haben wir Männer das mittlerweile gelernt, mehr als nur hübscher Aufputz neben den Rennautos. Für Steiner war es manches Mal Vor- und hin und wieder Nachteil. Als Kind hat man sie oft unterschätzt. Sponsoren fanden das flotte Mädel aber hip. Doch Bianca wusste schon immer: „Am Ende zählt die Stoppuhr.“

 

Schön schnell: Bianca Steiner zeigte mit Platz 4 ein starkes BOSS-GP-Debüt in Hockenheim

Schön schnell: Bianca Steiner zeigte mit Platz 4 ein starkes BOSS-GP-Debüt in Hockenheim

 

  1. Wer sagt da schon Nein?

2009 fuhr Steiner am Rechberg mit – ohne Vorerfahrung und ohne Angst. Lionel Régal war zur selben Zeit bei einem anderen Rennen genannt, der Reynard des Franzosen war also frei. Da sich Régal und Steiner kannten, fragte er kurzerhand: „Willst du nicht fahren?“ „Ehrensache“, sagte Steiner und fuhr auf Gesamtrang 9. Régal, einer der besten Bergrennfahrer der 2000er-Jahre, verunglückte ein Jahr später bei einem Bergrennen in der Schweiz.

 

  1. Wenn schon, denn schon

Nach acht Jahren finanzieller Zwangspause und einer Beruhigung des Bankbeamten, war es vergangenes Jahr wieder so weit: Ein Rennauto wurde angeschafft. Lange hatten die Steiners überlegt, ein Gebrauchtauto aus der World Series by Renault zu kaufen. „Ich wollte aber länger damit Freude haben“, sprach Bianca, und gab dem GP2-Dallara den Vorzug.

 

  1. Karrierehöhepunkt

Das 612-PS-Auto hat eine stolze Vergangenheit: Es ist das GP2-Meisterauto von Timo Glock aus dem Jahr 2007. Dessen iSport-Teamkollege war übrigens der Österreicher Andi Zuber. Ursprünglich nur zum Testen gedacht, trat Steiner in Hockenheim Ende April in der BOSS GP rennmäßig an. Vielleicht helfen die starken Leistungen beim Saisonstart in Hockenheim, noch den einen oder anderen Sponsor aufzutreiben.

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