Ein turbulentes Saisonfinale erlebten die beiden Top Speed Fahrer Ingo Gerstl und Florian Schnitzenbaumer auf der legendären Formel 1-Rennstrecke in Imola (Italien). Während Gerstl seine starke Form erneut bestätigte, zeigte auch Schnitzenbaumer eine ansprechende Leistung.
Auf der „wunderbaren Strecke“, so Gerstl, reizte der Österreicher seinen Toro Rosso STR1 F1 bereits während der Trainings und im Qualifying voll aus. Kein Wunder, dass er nach dem Qualifying Richtung Streckenrekord unterwegs war. Mit einer Rundenbestzeit von 1:21,703 min kratzte Gerstl an der aktuellen Bestmarke (1:20,411).
Souverän absolvierte Gerstl als Führender der BOSS GP OPEN Class Saisonrennen Nummer 13, in dem er seinen ärgsten Verfolger Rinus van Kalmthout, das aktuell größte holländische Nachwuchstalente im Rennsport, deutlich distanzierte und von der Pole Position hinweg einen Start-Ziel-Sieg einfuhr. „Man merkt, Rinus ist keine Schlaftablette, er ist ein gutes Rennen gefahren“, analysierte Gerstl nach dem Sieg. „Das Wetter hat gepasst, die Strecke fährt sich super. Das hat Spaß gemacht.“ Ein großes Wiedersehen gab es in der Top Speed Box mit zahlreichen Toro Rosso Mitarbeitern, die den Boliden „damals in der Formel 1 betreut haben“, berichtet Gerstl. „Die Freude bei den Jungs war groß, das Auto wieder auf der Strecke zu sehen. Ein toller Moment für sie und auch für mich.“
Aufgrund widriger Witterungsbedingungen am letzten Renntag der Saison blieb Gerstl im 14. und letzten BOSS GP Rennen der Saison in der Box. „Wir müssen noch verschiedene Tests fahren, um den Toro Rosso auf solch starke Regenbedingungen perfekt einzustellen. Das Risiko ist zu groß, jetzt schon bei diesem Wetter auf die Strecke zu gehen“, so Gerstl. Die erfolgreiche Verteidigung der Meisterschaft war währendessen nicht in Gefahr: Mit einem satten Vorsprung von 84 Punkten (200 eingefahrene Punkte insgesamt) führt Gerstl die OPEN Class in der BOSS GP nach dem letzten Rennen, welches van Kalmthout für sich entschied, souverän an. „Ich hoffe, dass in der kommenden Saison noch mehr Fahrer in der OPEN Class an den Start gehen. Je größer das Fahrerfeld, je stärker der Wettbewerb, desto größer der Rennspaß“, blickte Gerstl direkt nach dem letzten Rennen auf die neue Saison.
Ein durchwachsenes Rennwochenende erlebte unterdessen abermals Top Speed Fahrer Florian Schnitzenbaumer in der BOSS GP FORMULA Class. Der Deutsche zeigte im Qualifying eine ganz starke Leistung und fuhr die drittbeste Zeit des Gesamtfeldes hinter Gerstl und van Kalmthout ein.
Umso ärgerlicher sein Auftakt ins erste Rennen des Wochenendes: Nach der ersten Runde ging es für Schnitzenbaumer mit Motorproblemen bei seinem Dallara GP2 zurück in die Box. Dies stachelte den Deutschen für das zweite Rennen am Sonntag umso mehr an: Trotz Regen und nasser Strecke zeigte Schnitzenbaumer eine starke Leistung und fuhr hinter dem Gesamtsieger der FORMULA Class, Mahaveer Raghunathan, mit einer P2-Platzierung auf das Podium. „Ich bin mit meiner Rundenzeit heute nicht ganz zufrieden, da war mehr drin“, resümierte Schnitzenbaumer anschließend. Auch er schaute direkt nach dem Finish des letzten Saisonrennens bereits auf die Saison 2018: „Dieses Jahr war kein gutes Rennjahr für mich. Abhaken und nach vorn schauen. Nächstes Jahr läuft es besser.“ In der Gesamtwertung der BOSS GP FORMULA Class sicherte sich Florian Schnitzenbaumer einen guten Platz 5 mit 132 Punkten.
Die detaillierten Ergebnisse der BOSS GP gibt es unter bossgp.com.
Stand: 01.10.2017